Eine Wanderung zur Höllentalklamm - die Beeindruckende Schlucht vor der Zugspitze

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Die Höllentalklamm

Die Höllentalklamm - alleine der Name hört sich schon irgendwie spektakulär an, oder? Das Höllentalklamm liegt im Wettersteingebirge am Fuße der Zugspitze in Garmisch-Partenkirchen. Die Wanderung ist ein echtes Highlight, fast schon ein Abenteuer und auch etwas anspruchsvoll. Warum? Na, dann lies mal weiter.

 

Die Tour zur Höllentalklamm und zurück hat etwa eine Länge von knapp 10 km und du wirst dabei einen Höhenunterschied von 650 Meter (zusammengezählt hin & zurück) überwinden. Wir haben dabei nicht ganz 3 Stunden gebraucht. Sie ist die tiefste Klamm in den Bayrischen Alpen und neben der Partnachklamm die zweite Klamm rund um Garmisch-Partenkirchen.

 

Um ehrlich zu sein hatte ich am Anfang etwas bedenken, ob ich die Wanderung von der Kondition her gut schaffen würde. Ich war bisher nicht der erfahrenste Wanderer was alpines Gebiet betrifft. Um es vorneweg zu sagen, etwas Kondition ist hierfür schon nötig. Aber ja, mein Wille war da. Ich wollte es unbedingt schaffen und rauschendes Wasser, das durch eine tiefe Klamm rauscht, hat mich schon immer fasziniert. Hohe Felswände, ein Bach, der sich seinen Weg durchs Gestein gesucht hat, dass alles wollte ich unbedingt sehen. Und es lohnt sich so sehr! Jeder Tropfen Schweiß, jede Anstrengung und jede Mühe ist es sowas von Wert. Na dann, Rucksack packen, Wanderschuhe schnüren und losgeht es!

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Hier geht es lang zur Höllentalklamm

Parken an der Höllentalklamm

Der Parkplatz in Hammersbach ist auch der Ausgangspunkt für die Wanderung zur Höllentalklamm. Du hast sogar gleich zwei Parkplätze zur Auswahl. Der P2 ist der größere und beliebtere aber auch der etwas teurere. Hier zahlst du für eine Parkdauer von 12 Stunden eine Tagespauschale von 8 Euro.

 

Auf dem P1 sind es für die gleiche Zeit 6 Euro. Allerdings musst du hierfür auch noch ein Stück weiter laufen. Und bei solch einer Wanderung heißt es doch Kräfte sparen, oder?

 

Auf beiden Parkplätzen hast du eine maximale Parkdauer von bis zu 7 Tagen. Also wenn du etwas Größeres vorhast, kein Problem. Leider geben die Parkautomaten kein Wechselgeld raus und mit Scheinen kannst du nicht bezahlen. Es ist aber eine Zahlung mit EC oder Kreditkarte möglich.

 

So, Auto ist geparkt, alles ist bereit. Jetzt starten wir!

 

Adresse der Parkplätze:

Höllentalstraße in 82491 Grainau. Beide Parkplätze befinden sich in dieser Straße

Alternativ: Anreise mit dem Bus - der Eibseebus ist mit der Grainau Card kostenlos

Die Wanderung zur Höllentalklamm startet

Vom Parkplatz aus sind es noch etwas 10-15 Minuten Fußweg bis der eigentliche Wanderweg losgeht. Von hier aus ist die Dauer bis zum Ziel mit 2,5 Stunden ausgeschildert. Der Wanderweg startet zunächst eher etwas gemütlich. Es gibt breite und gut ausgebaute Wanderwege. Bis jetzt alles gut zu schaffen, auch für nicht ganz so geübte Wanderer.

 

Der Weg verläuft sehr idyllisch entlang des Hammersbach. Die Landschaft ist wunderschön und jetzt gerade im Mai so sattgrün. Neben uns plätschert noch sehr harmlos der Bach vor sich hin. Nun dauert es aber nicht mehr lange bis der Wanderweg steiler wird und mein Puls beginnt zu steigen. Gut das wir noch keine sommerlichen Temperaturen haben. Da wäre das bestimmt eine sehr warme Angelegenheit für mich.

Es geht, über in den Boden gehauene Stufen und Treppen, den Berg hinauf. So verläuft der Weg nun bis zur Materialseilbahn der Höllentalangerhütte. Ab hier ändert sich jetzt die Charakteristik des Wanderweges. So langsam aber sicher sieht es aus wie ein Bergwanderweg.

 

Der Weg hat sich nun verengt und es geht weiter den Berg hinauf bis zur Klamm. Richtig gelesen, wir sind hier noch gar nicht in der eigentlichen Klamm. Vom Ausgangspunkt bis zum Eingang der Klamm dauert es etwa eine Stunde. Kurz vorher kommt noch eine Gabelung an der du dich für eine Alternativroute wie zum Beispiel den Stangensteig zur Höllentalangerhütte wählen kannst. Sicher was für mutigere Menschen mit genügend Erfahrung und schwindelfrei sollte man auch sein.

Endlich am Ziel - die Wanderung durch die Höllentalklamm

Von hier aus ist die Aussicht schon echt schön. Man merkt auch das man mittlerweile ein paar Höhenmeter zurückgelegt hat. Der Zugweg bis hierhin hat sich schon etwas gezogen, aber die Natur und der Wandertrail waren wunderschön. Immer schön am Bach entlang der nun immer breiter und auch reißender geworden ist. Nun kann man erahnen, was einen in der Höllentalklamm erwartet.

 

Da wir jetzt an der Eingangshütte der Klamm angekommen sind, müssen wir nun erstmal Eintritt zahlen. Warum Eintrittsgeld zahlen? Das Geld wird genutzt, um die Klamm zu erhalten. Jedes Jahr muss diese von gewaltigen Schneemassen befreit werden. Die Brücken und flexiblen Steige, auf denen du gleich laufen wirst, werden jedes Jahr Winterfest gemacht. Das heißt sie werden ab und wieder aufgebaut. Also viel Arbeit.

 

Jetzt steigt die Vorfreude. Wir stehen am Eingang der Höllentalklamm. Die Tiefe und Enge der Klamm liegt nun vor uns. Man spürt sofort das es nun um einiges kühler und feuchter wird. Nun kommst du erstmal an einer kleinen Holzhütte vorbei. In dieser befindet sich ein kleines Museum, das die Geschichte der Höllentalklamm zeigt. Echt sehr interessant und sehenswert!

 

Eingangshütte Klamm Eintritt:

2 Euro für Alpenvereinsmitglieder

5 Euro pro Person ohne Ermäßigung

eine FFP2-Maske ist nötig / Kann dort auch erworben werden für 2,50 Euro

Das Ticket unbedingt aufheben, falls man den Rückweg wieder durch die Klamm wählt muss man es wieder vorzeigen.

Öffnungszeiten: Die Klamm öffnet in der Regel im Mai. Am besten vorher auf der Webseite schauen.

Uhhh, es geht los! Das Rauschen des Hammersbach ist mittlerweile um einiges lauter und tosender. Ein Blick über die Reling zeigt den Bach, der sich neben uns in die Tiefe stürzt und dabei unerbittlich seinen Weg sucht.

 

Die Klamm ist wirklich spektakulär. Dein Weg führt dich nun durch Tunnel und Wege die in den Felsen gehauen sind und über Holzstege und Brücken. In manchem Tunnel kann es schon mal richtig dunkel werden. Daher ist eine kleine und wasserdichte Taschen oder Kopflampe von Vorteil. Zur Not tuts auch die Lampe von einem Smartphone, aber Vorsicht, es kann teilweise sehr Nass werden!

 

Immer wieder läuft Wasser über oder neben einem über den Felsen oder aus dem Felsen. Alle Wege sind nass und auch von oben oder von der Seite kann mal Wasser immer wieder zu dir spritzen. Wasserfeste Kleidung und Schuhe werden sich hier auf jeden Fall bewähren.

 

Je nachdem zu welcher Jahreszeit du deine Wanderung, durch die Höllentalklamm planst, besteht die Möglichkeit das du noch einiges an Schnee sehen wirst. Wir waren hier am Pfingstwochenende im Mai und in der Klamm war noch sehr viel Schnee, der in der Schlucht feststeckte. Das war total beeindruckend! Sowas hatte ich bis dahin noch nie gesehen.

Am oberen Abschnitt merkt man dann, dass man sich dem Ende der Höllentalklamm nähert. Das letzte Stück verläuft dann durch einen längeren dunklen und feuchten Tunnel. Sobald du aus dem Tor hinaus bist, blendet dich die Sonne und das recht enge Tal erstreckt sich vor dir. Senkrechte und steile Felswände öffnen den Blick Richtung Zugspitze.

 

Der Bach ist nun wieder um einiges flacher und weniger reißend. Ein idealer Ort um eine kleine Rast einzulegen. Wir packen unsere Vesper boxen aus und genießen unsere Mahlzeit in der Sonne. Dabei sollte man einen guten Abstand zu den Felswänden haben, Steinschläge sind hier sehr häufig.

 

Von hier aus musst du die Wanderung aber noch nicht beenden wenn du nicht willst. Der schmale Bergwanderweg führt hier noch weiter bis zur Höllentalangerhütte. Der Weg treibt dich hierzu noch 45 Minuten den Berg hinauf. Die Höllentalangerhütte liegt auf einer Höhe von 1387 Meter und verspricht einen spektakulären Ausblick. Sogar die Möglichkeit für eine Übernachtung ist gegeben. Perfekt also wenn du evtl. einen Aufstieg zur Zugspitze geplant hast.

 

Für mich war nach der Höllentalklamm die Wanderung zu Ende und wir nahmen den Rückweg wieder durch die Klamm. Sogar der Rückweg war noch genauso beeindruckend wie der Hinweg. Jetzt war es allerdings ein wenig leichter, der komplette Rückweg führte uns den Berg wieder hinab. Wadenmuskelkater ist vorprogrammiert, aber das ist es sowas von Wert!

Fazit: Wir fanden die Wanderung zur Höllentalklamm total beeindruckend! Wie ich am Anfang erwähnte, hatte ich erst bedenken wegen meiner körperlichen Fitness. Und ja, es war anstrengend und schweißtreibend. Aber oben angekommen war ich mega stolz auf mich, das ich es geschafft habe. Die Klamm zu durchqueren und die Eindrücke die man dort sammelt, sind ein echtes Erlebnis. Jeder Schritt der dich nach oben den Berg hinauf treibt ist es Wert! Wenn du nun also genau wie ich kein Wanderprofi bist, dann kann ich dir sagen, dass es zu schaffen ist. Wenn du nicht gerade der mega Sportmuffel bist, dann kannst du es schaffen. Und du wirst ganz sicher stolz auf dich sein wenn du oben angekommen bist!

 

Warst du schon mal in der Höllentalklamm? Wenn ja, wie hat es dir gefallen, oder welche Wanderung rund um die Klamm kannst du noch empfehlen? Schreib es mir in die Kommentare.

 

 

Liebe Grüße

 

 

Katrin

 

 

- 06. Juni 2021 -

Kommentare: 2
  • #2

    Miriam von Nordkap nach Südkap (Montag, 14 Juni 2021 19:31)

    Liebe Katrin,
    Ich habe von der Höllentalklamm bisher noch nicht gehört - total schade, denn das sieht nach einem wundervollen Ort aus. Ich finde es toll, dass du ansprichst, dass man ein wenig Kondition braucht, aber dass man es auch mit einem festen Willen gut schaffen kann. Der Vorteil ist ja, dass man sich auch Zeit lassen kann und Pausen machen kann. Das klingt nach einem tollen Ausflug, den ich mir für meine nächste Reise nach GAP merken werde.
    Liebe Grüße von Miriam von www.nordkap-nach-suedkap.de

  • #1

    Sabrina Bechtold (Mittwoch, 09 Juni 2021 11:02)

    Super, Katrin, ich freue mich immer riesig, wenn Du Deine Wanderlust entdeckst und so tolle Touren unternimmst! Und ganz toll, dass Du es geschafft hast! Ist das nicht ein Wahnsinnsgefühl, wenn man dann oben schwitzend ankommt!
    In dieser Klamm war ich übrigens auch noch nicht, also danke für den Tipp.

    Liebe Grüße,
    Sabrina